I. Teil: Im krisengeschüttelten Europa sticht die Schweiz als eine krisenresistente Insel hervor. Laut Bundesrat Alain Berset geht es dem Land blendend. Regula Heggli, Leiterin Fachstelle Sozialpolitik der Caritas Schweiz, legt in ihrem Bericht über die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz dennoch den Finger auf den wunden Punkt: den Mittelstand. Sie konstatiert: Die Belastung des Mittelstandes hat zugenommen. Damit geht die Entwicklung der letzten Jahre weiter: Die einkommensstarken und die einkommensschwachen Haushalte driften auseinander. Denn die aktuelle Steuerpolitik schützt und bevorzugt nach wie vor Reiche zu Ungunsten der Ärmeren, anstatt für Verteilung und Ausgleich zu sorgen. Sie stellt deswegen fest: «Ein Richtungswechsel in der Steuerpolitik ist dringend notwendig und durchaus machbar.»
II. Teil: Der Schwerpunktteil «Bildung gegen Armut» macht eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Armutsbekämpfung zum Thema: die Bildung. Die Beiträge in diesem Teil prüfen das schweizerische Bildungssystem kritisch darauf hin, inwiefern es tatsächlich zur Chancengerechtigkeit beiträgt – und inwiefern es die sozialen Ungleichheiten reproduziert. Fest steht, dass das Bildungsniveau, das jemand erreicht, stark von seiner sozialen Herkunft abhängt. Welche Reformen, welche bildungspolitischen Ansätze führen dazu, dass der Zugang zur Bildung auch für benachteiligte Gruppen verbessert wird?