«Man muss es einfach tun»

Priska Meier (58) erzählt über den persönlichen Umgang mit der Vorsorgemappe der Caritas:
«Ich wollte die Situation regeln, vor allem, weil ich keine Kinder habe. Schon länger hatte ich mich mit der Endlichkeit des Lebens beschäftigt, und als das neue Erwachsenenschutzrecht eingeführt wurde, dachte ich: ‹Man muss es einfach tun – man kann es immer ändern.› Selbstbestimmung heisst Verantwortung übernehmen und Vertrauen schenken. Beim Ausfüllen der Vorsorgemappe tauchten neue Fragen auf, die ich nun geklärt habe. So konnte ich meinen Wunsch festhalten, dass ich mit Palliative Care behandelt werden möchte. Etwas ‹in Ordnung bringen› bedeutet für mich Lebensqualität. Als Christin bin ich überzeugt, dass es ein Akt der Nächstenliebe ist, wenn man die Nahestehenden vorbereitet und informiert. Es heisst immer, dass man loslassen soll, und ich frage mich, ob das einfach ‹Überlassen› heisst, wenn ich dann einmal aus dem Leib ‹auswandere, um in der ewigen Heimat zu wohnen›. Die Vorsorge-Mappe sollte man nicht alleine ausfüllen. Aus meinem Umfeld wählte ich zwei Personen aus, die ich gerne stellvertretend einsetzen wollte. Mit ihnen besprach ich, was mir wichtig war. Ich fragte sie zudem, ob sie überhaupt bereit wären, diese Aufgabe zu übernehmen. Es war ein spannender Prozess. Ich habe gemerkt, dass es wichtig ist, jährlich zu überprüfen, ob alle Angaben und Inhalte noch korrekt sind. Ausserdem muss man auf korrekte Begrifflichkeiten Wert legen: ‹Keine Schläuche› kann zum Beispiel sehr irreführend sein – denn ein Blasenkatheter ist auch ein ‹Schlauch› und dieser schafft manchmal grosse Erleichterung.»